Haller Kreisblatt 28.06.2025
Der Abi-Jahrgang des Gymnasiums leitet sein Motto von einer der erfolgreichsten Kino-Trilogien ab. 78 Schülerinnen und Schüler machten ihren Abschluss. 30 von ihnen haben eine Eins vor dem Komma.
Mit dem DeLorean in die Zukunft
von Birgit Nolte
STEINHAGEN Die Achtziger sind nicht totzukriegen. Eine besonders erfolgreiche Spielfilm-Trilogie war in dieser Zeit „Zurück in die Zukunft“. Ein DeLorean spielte in dieser Reihe eine entscheidende Rolle. Aus diesem Auto fabrizierte Doc Brown, eine der Hauptfiguren, eine Zeitmaschine. Ganz offenbar haben diese US-Filme auch viele junge Fans. Denn ein Foto dieses silbernen Wagens wurde am Donnerstag an die Bühnenwand der Aula projiziert. Darunter das Motto des diesjährigen Abi-Jahrgangs des Gymnasiums: „Mit Top Speed in die Vergangenheit“.

Schulleiter Stefan Binder nahm den Ball gerne auf. „Wir machen heute eine Zeitreise“, kündigte der Pädagoge an. Um zu demonstrieren, dass die Zeit im Grunde rast, zeigte er Fotos, die acht Jahre alt sind – genauso lange haben die Abiturienten das Steinhagener Gymnasium besucht.
Historische Ereignisse bei Schulantritt
Auf einer Aufnahme war der Alt-Kanzler Helmut Kohl kurz vor seinem Tod zu sehen, auf einer weiteren Barack Obama, der sein US-Präsidentenamt an Donald Trump übergibt. „Als diese Bilder entstanden sind, haben 93 Schülerinnen und Schüler ihre Laufbahn an unserer Schule begonnen“, so Stefan Binder, der mit den Abiturienten aber nicht nur zurück, sondern auch in die Zukunft blicken wollte.
„Ich habe die KI befragt, wie Eure Zukunft aussieht“, verkündete der Schulleiter. Demnach sind Berufe in den Bereichen Gesundheit, Technologie, Management und IT besonders aussichtsreich. Jeden Achten der Abiturienten ließ Binder dann aufstehen. „Herzlichen Glückwunsch! Sie werden Lehrerin oder Lehrer“, gratulierte Binder in das Lachen des Publikums hinein.

Die KI spuckte zudem aus, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass einer oder eine aus dem Entlassjahrgang einmal einen Ferrari fahren wird. Die Aussichten sind allerdings gering: 0,018 Prozent. „Es kommt noch bitterer“, warnte Binder mit einem Augenzwinkern. „Die meisten von Euch werden ein gebrauchtes E-Auto der Marken Skoda, Hyundai und VW fahren.“ Zu den Zukunftsaussichten gehören laut KI zudem eine Scheidungsrate von 35,7 Prozent, 1,35 Kinder pro Frau und eine Haarausfallwahrscheinlichkeit bei den Männern von 41,5 Prozent. Hier schneiden die Frauen mit zwei Prozent deutlich besser ab. Vorne liegen sie auch bei der Zahl der Schuhpaare ab – 20,4 zu 8,2 – und bei der Lebenserwartung – 83 zu 78,2 Jahre.
„Ich hoffe allerdings sehr, dass das Leben mehr für Euch bereithält, als die KI meint“, betonte der Schulleiter, „denn die KI ist im Grunde dumm.“
Binder rief die Abiturienten dazu auf, ihr Leben in die Hand zu nehmen und nach ihren Vorstellungen zu gestalten. „Seien Sie mutig und seien Sie auch mal verrückt!“
Im Namen des Schulträgers gratulierte Bürgermeisterin Sarah Süß den Entlassschülern herzlich zum Abitur. Ihr Dank galt nicht zuletzt dem Pädagogen-Team: „Das großartige Engagement geht weit über das Unterrichten hinaus. Das Kollegium leistet einen unschätzbaren Beitrag für unsere Gesellschaft.“
Schneller zum Abitur dank G8
Zwar seien die Schülerinnen und Schüler wegen G8 mit „Top Speed zum Abitur gerast“. Das eigentliche Rennen aber, das beginne erst jetzt. „Die Schule hat Euch auf die Strecke gesetzt, aber Ihr entscheidet, wann Ihr bremst, aufs Gas tretet und welche Route Ihr überhaupt einschlagt“, sagt die Bürgermeisterin.
Am wichtigsten sei: „Fahrt mit Herz und Leidenschaft und habt den Mut, ganz neue Routen zu erkunden“, sagte Sarah Süß. „Und nehmt Euch auch mal Zeit für einen Boxenstopp.“
Dass dieser Entlassjahrgang im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) ganz herausragende Leistungen gezeigt hat, berichtete zudem Lehrer Andreas Frerkes. Nicht nur, dass er 18 MINT-Zertifikate vergeben konnte. „Davon sind zehn mit einem Exzellenz-Eintrag. Das gab es noch nie. Ein absoluter Rekord“, freute sich Frerkes über die Leistungen der Schüler.